Zurück zum Blog

Augenzucken: lästig, aber meist harmlos

Das nervöse Zucken eines Augenlids stört – und beunruhigt. Die Muskelverkrampfungen im Gesicht sind jedoch in aller Regel ungefährlich. Nur sehr selten ist Augenzucken Hinweis auf eine ernste Krankheit.

Wir haben das anstrengende Zoom-Meeting eben beendet – und plötzlich zuckt unser Augenlid: einmal, zweimal oder gleich mehrmals hintereinander. Sind das die ersten Anzeichen für eine schlimme Krankheit? Keine Sorge: Augenzucken ist meist völlig ungefährlich.

Flattert eines unserer Augenlider unkontrolliert, spricht man in der Fachsprache von einer Faszikulation. Herbeigeführt wird sie von kleinen Muskelgruppen im Gesicht, die sich unkontrolliert zusammenziehen und so dieses Zucken auslösen. Meist verschwinden die Beschwerden nach kurzer Zeit wieder. Neben Stress ist Magnesiummangel die häufigste Ursache für das flatterhafte Lid.

Stress als Auslöser

Über 650 Muskeln zählt der menschliche Körper, allein 50 davon befinden sich in unserem Gesicht. Auch am oberen Lid sitzt ein Muskel. Er sorgt gemeinsam mit dem Augenringmuskel dafür, dass sich die Hautfalte öffnet und schliesst – und so das Auge schützt. Stehen wir unter Druck oder leiden unter grosser Anspannung, werden die Muskeln durch Hormone wie Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol in Alarmbereitschaft versetzt. Sie verkrampfen sich – und das Lid zuckt. Dass Muskeln verkrampfen und sich wieder lösen, ist ein gewöhnlicher Vorgang; nicht nur im Gesicht, sondern überall im Körper. Nur nehmen wir es rund um die sensible Augenpartie viel intensiver wahr. Und da die Haut rund ums Auge sehr zart ist, spüren wir die unangenehmen Zuckungen hier besonders deutlich.

Oft betroffen: Freizeitsportler

Auch wer regelmässig Sport treibt, erlebt vielleicht das Phänomen Augenzucken. Grund ist ein Magnesiummangel, der durch starkes Schwitzen entstehen kann. Magnesium festigt die Hüllen – so genannte Membrane – von Nerven- und Muskelzellen und baut so einen Schutz für die Zellen auf. Enthalten die Zellhüllen zu wenig Magnesium, werden sie durchlässiger. Nervenzellen und Synapsen sind dann leichter erregbar: Es kann zu unkontrollierten Zuckungen wie dem Lidflattern kommen. Auch intensive Bildschirmnutzung bedeutet Stress für den Organismus: Stundenlang vor dem PC zu sitzen ermüdet die Augen und trocknet sie aus. Die überreizten Nerven protestieren – Lidzucken kann die Folge sein. Neben diesen häufigen Ursachen können weitere Faktoren wie Bluthochdruck, zu viel Koffein oder zu wenig Schlaf Lidzucken auslösen.

Bewusstes Pausieren hilft gegen Augenzucken

Stress und Druck wird oft von aussen diktiert – daher ist es nicht ganz einfach, sich davon zu lösen. Doch eine Änderung in der Haltung kann schon viel bewirken: Nehmen Sie sich zwischendurch immer wieder fünf bis zehn Minuten Zeit, um die Anspannung abzuschütteln und durchzuatmen. Gelegentlich aus dem Fenster zu schauen, verschafft den müden Augen Linderung. Gegen Magnesiummangel hilft eine ausgewogene Ernährung. Besonders magnesiumreiche Nahrungsmittel sind Bananen, Brokkoli und Kartoffeln. Auch Kakao, Bohnen und Spinat füllen den Magnesium-Speicher wieder auf.

Die folgenden Entspannungstipps für die Augen sind einfach umzusetzen und können Ihnen helfen, störendem Lidflattern und Augenzucken entgegenzuwirken:

  • Augenmassage: Umfassen Sie mit Daumen und Mittelfinger die Nasenwurzel, während der Zeigefinger dabei zwischen den Augenbrauen liegt. Massieren Sie nun mit diesen drei Fingern in leicht kreisenden Bewegungen den Nasenwurzel-Augenbrauen-Bereich.
  • Mehrmaliges Gähnen gegen Krämpfe in den Lidmuskeln.
  • Palmieren: Handflächen aneinanderreiben, bis sie warm sind – anschliessend auf die geschlossenen Augen legen.
  • Augenäpfel bewegen: Schliessen Sie die Augen und bewegen Sie die Augäpfel. Wechseln Sie die Richtungen und bewegen Sie sie senkrecht von oben nach unten, dann waagerecht von rechts nach links.

Sehr selten: Hinweis auf ernste Krankheit

Meistens dauert Augenzucken nur wenige Minuten. Auch wenn es mehrere Stunden anhält, ist es in der Regel nicht weiter schlimm. Wenn Ihr Augenlid aber über mehrere Tage regelmässig zittert, ist eine Abklärung beim Arzt oder der Ärztin ratsam.