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Unterversicherung vermeiden: So geht es

Es lohnt sich, regelmässig zu prüfen, ob die gewählte Versicherungssumme noch dem effektiven Wert Ihres Hausrats entspricht. Denn bei einer Unterversicherung droht eine Deckungslücke.

Meist verstauben Versicherungsverträge in Schubladen oder fristen auf Computerfestplatten ein Schattendasein. Doch gerade bei der Hausratversicherung ist es wichtig, den Vertrag regelmässig auf die vereinbarte Versicherungssumme zu prüfen. Sollte der geerbte Schmuck der Oma oder der neu angeschaffte Designklassiker von der letzten Möbelmesse noch nicht berücksichtigt sein, sind Sie eventuell unterversichert.

Was ist eine Unterversicherung?

Ihr gesamter Hausrat hat einen bestimmten Wert. Dieser sollte der vereinbarten Versicherungssumme in Ihrer Hausratversicherung entsprechen. So haben Sie die Garantie, dass Sie im schlimmsten Fall Ihren ganzen Hausrat nach einem Schadenfall ersetzen können und die Versicherung die Kosten trägt. Doch wenn diese Summe nicht ausreicht, spricht man von einer Unterversicherung oder einer Unterdeckung.

Wie kommt es zu einer Unterversicherung?

Im Laufe Ihres Lebens steigt die Anzahl Ihrer Wertgegenstände. Geerbter Schmuck, neue Möbel oder die Ausrüstung für ein neues Hobby sind alles Dinge, die den Wert Ihres Hausrats steigern.

Wenn Sie es verpassen, Ihre Versicherungssumme zu erhöhen, entsteht eine Unterversicherung bzw. eine Unterdeckung und Ihre Versicherung kommt nicht für den gesamten Schaden auf. Dabei erhöhen nicht nur Neuanschaffungen die Versicherungssumme. Auch bei Erbschaften soll die Summe überprüft werden. Zudem kann die Inflation den Wert Ihres Hausrats beeinflussen.

Was passiert bei einer Unterversicherung?

Eine Unterversicherung bzw. eine Unterdeckung in der Hausratversicherung kann teuer werden, wenn Sie einen Schadenfall melden müssen. Denn eine Unterversicherung bewirkt, dass der Wert Ihres Hausrats höher ist als die Versicherungssumme. Somit wird unter Umständen nicht der volle Schaden übernommen. So eine Unterversicherung entsteht schleichend – daher ist es wichtig, dass Sie regelmässig überprüfen, ob die versicherte Summe Ihrer Hausratsversicherung noch dem aktuellen Wert Ihrer Haushaltsgegenstände entspricht.

Beispiele

Sie haben eine Hausratversicherung, die Sie vor drei Jahren abgeschlossen haben. Damals haben Sie einen Wert von CHF 70 000.– angegeben. In der Zwischenzeit sind einige Neuanschaffungen hinzugekommen, was den Wert Ihres Hausrates auf CHF 100 000.– steigert. Leider haben Sie nicht daran gedacht, die Versicherungssumme entsprechend anzupassen und sind nur zu 70% versichert. Das bedeutet, dass Sie bei einem Schadenfall auch nur 70% des Schadens ausbezahlt bekommen.

Beispiel Totalschaden:
Ein Brand zerstört Ihr gesamtes Eigentum.

Schadensumme: CHF 100 000.– (100 %)
Ihre Auszahlung: CHF 70 000.– (70 %)
Differenz: CHF 30 000.–

Beispiel Teilschaden:
Einbrecher stehlen diverse Wertgegenstände in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus.

Schadensumme: CHF 30 000.– (100 %)
Ihre Auszahlung: CHF 21 000.– (70 %)
Differenz: CHF 9 000.–

Tipps zur Vermeidung

  • Stellen Sie beim Abschluss Ihrer Hausratversicherung sicher, dass Sie Ihren Hausrat korrekt deklarieren. Denken Sie auch an Ihre Sachen im Keller, Dachboden oder in sonstigen Abstellkammern. Die vereinbarte Versicherungssumme soll dem Neuanschaffungswert des gesamten Hausrates entsprechen.
  • Planen Sie eine Reserve von 10 % in Ihrer Versicherungssumme ein. Sie ist für künftige Neuanschaffungen gedacht.
  • Kontrollieren Sie regelmässig, ob Ihre aktuelle Hausratsumme auch dem effektiven Wert Ihres Hausrats entspricht.
  • Überprüfen Sie bei jedem Umzug oder bei grösseren Anschaffungen den Wert Ihres Hausrats, und passen Sie die Versicherungssumme entsprechend an.